Nach ein paar hektischen Tagen kam ein Mann mit dem blauen Löwen Banner im Schloss an. Es war ein Ritter namens Godrick, der behauptete, ein Bote des ersten Prinzen zu sein. Louison hatte diesen Mann auch ein paar Mal im königlichen Palast gesehen.
Louison begrüßte ihn persönlich. Der Mann wirkte unglaublich erschöpft. „Sind Sie den ganzen Weg vom Königspalast hierher gereist, ohne eine Pause zu machen? Sie sehen sehr müde aus.“
„Überhaupt nicht. Ich hatte auf dem Weg hierher auf dem Anwesen des Grafen Doublet Halt gemacht und mich ausgeruht. Allerdings habe ich mich im Wald verlaufen und bin in einen Kampf mit einer Horde Monster geraten.“
„Wo sind Sie nur lang gereist, dass Sie Monstern begegnet sind?“ Louison kannte den Weg durch den Wald. Es bestand kaum eine Möglichkeit, dass er in ein Monsterlager stolpern würde.
„Ich weiß es auch nicht. Es war unglaublich neblig im Wald. Ich habe mich verlaufen und bin lange umhergeirrt.“
Nebel?
Als er den Nebel erwähnte, musste Louison an den dichten Nebel denken, von dem die Gesandten aus Vinard berichtet hatten. Die Hauptstraße nach Vinard war weit vom Wald entfernt – und Nebel war auch dort ein häufiges Wetterphänomen –, also hatten die beiden Dinge möglicherweise nichts miteinander zu tun. Trotzdem fühlte er sich unwohl.
Wird es Carlton gut gehen?
Louison machte sich Sorgen um den Mann, doch vorerst musste er sich um den Boten kümmern. Er verdrängte die Sorgen.
„Es scheint, Sie haben auf der Reise hierher gelitten. Was führt Sie her?“
„Ich bringe dem Herzog eine Nachricht von meinem Prinzen.“ Trotz der müden Linien in seinem Gesicht war Godrick munter und überbrachte die Nachricht des ersten Prinzen. Der Inhalt war recht einfach, wenn man die langen Worte wegließ, welche die Etikette verlangte.
„Er wünscht meine Anwesenheit in der Hauptstadt? Jetzt sofort?“
„Ja. Ich habe Verständnis für die derzeitige unruhige Lage, aber wir dachten, es wäre sicherer, wenn Sie neben Ritter Carlton ankommen. Wenn ich es mir recht überlege, wo ist Ritter Carlton?“
„Er… ist bereits aufgebrochen…“
„Wie bitte? Davon habe ich noch nichts gehört.“ Das war ein großes Problem für Ritter Godrick. „Ist es schon lange her, dass er aufgebrochen ist?“
„Es ist ein paar Tage her…“
„…Das ist ärgerlich. Er ist wahrscheinlich schon weit voraus. Was machen wir nur?“
Godrick überlegte eine Weile, bevor er einen anderen Vorschlag machte: „Ich werde vor dem Herzog aufbrechen und Ritter Carlton bitten, umzukehren. Bereiten Sie sich in der Zwischenzeit bitte auf die Reise vor.“
„Nun,… ich bin im Moment etwas beschäftigt mit den inneren Angelegenheiten des Anwesens. Ich werde einen Vertreter schicken.“
Godrick war nervös, als Louison rundweg ablehnte. Louison Anness lehnte eine Reise in die Hauptstadt ab? Aber der Lord schien es ernst zu meinen. Godrick beobachtete seine Umgebung, bevor er sich vorsichtig zu Louison beugte und flüsterte: „Unserer Majestät geht es schlecht.“
„Sein Gesundheitszustand war schon immer schlecht.“
„Es scheint, dass es dieses Mal ziemlich ernst ist.“
Louisons Gesichtsausdruck erstarrte. Die Lage hatte sich geändert. Wenn der König wirklich in einem kritischen Zustand war, musste Louison in die Hauptstadt gehen. Es war seine Pflicht und sein Recht als Lord, den nächsten König zu ernennen und die Krönung vorzubereiten. „Wissen die anderen Lords von dem kritischen Zustand des Königs?“
„Nein.“
„Ich verstehe. Wenn das der Fall ist, muss ich gehen.“ Louison befahl einem Diener, Godrick zur Ruhe zu führen. Dann rief er seine Berater herbei, die draußen warteten.
„Der Prinz bittet mich, in die Hauptstadt zu kommen“, sagte Louison.
„Ist das der Grund für den Besuch des Boten?“
„Ja. Der offizielle Vorwand wird sein, über die Rückführung von Kriegsgefangenen zu beraten. Die Wahrheit ist jedoch, dass der König schwer krank ist“, Louison nickte.
„…Es scheint, der Prinz bittet Sie, sich auf die nächste Ära vorzubereiten.“
„Versammeln sich alle anderen großen Lords in der Hauptstadt?“
„Noch nicht. Anscheinend war ich der Erste, den er gerufen hat.“
„Hmm, … dann muss der erste Prinz andere Anliegen haben, die er mit meinem Herrn besprechen möchte“, bemerkte der General scharfsinnig.
„…Kommt Ihnen das nicht ein bisschen verdächtig vor?“, fragte der Schatzmeister. Der Kommandant stimmte zu.
„Das stimmt. Es ist seltsam, dass der Bote genau dann ankommt, als Carlton abgereist ist. Und dass er sich wegen Nebel und Monstern im Wald verirrt haben soll. So etwas passiert nicht oft.“
Die Berater hatten recht. Auch Louison hegte wegen all dieser seltsamen Zufälle innerlich einen Verdacht. „Aber wir haben nur einen Verdacht. Das ist keine Entschuldigung dafür, den Worten des Königs nicht zu gehorchen.“
„Ja, natürlich.“
„Ha, ich dachte, wir könnten endlich die Angelegenheiten des Herzogtums klären…“, beklagte sich der Schatzmeister.
Louison und seine Berater sprachen noch länger, doch am Ende kamen alle zu dem Schluss, dass der Herzog in die Hauptstadt gehen musste. „Wenn es etwas gibt, das ich in der Hauptstadt erledigen muss, lasst es mich bitte im Voraus wissen. Ich werde einige Schulden begleichen müssen, während ich dort bin.“
„Ja.“
„Und wenn der König stirbt, … muss ich noch eine ganze Weile bleiben, um die Krönung vorzubereiten. Ich werde den General mit der Arbeit belästigen müssen, wie ich es schon früher getan habe.“
„Überhaupt nicht. Herzog, Sie haben Wichtigeres zu tun.“
Louison hatte versucht, sich auf seine herrschaftlichen Pflichten zu konzentrieren, doch auch dieser Plan scheiterte. Noch nie war er so abgeneigt gewesen, in die Hauptstadt zurückzukehren.
„Der Bote sagte, er habe ein paar Tage im Wald verbracht, richtig? Dann müssen Sie sich beeilen. Wir wissen nicht, wie sich die Bedingungen in der Gegend inzwischen verschlechtert haben.“
„Das stimmt. Ich bin sicher, Sie sind beschäftigt, aber ich muss Sie alle zur Eile antreiben“, sagte Louison.
„Daran lässt sich nichts ändern. Wir machen uns mehr Sorgen um Ihre Eskorte als um alles andere. Die Zahl der Ritter, die noch auf dem Anwesen sind, beträgt …“
„Ach, machen Sie sich darüber keine Sorgen. Der Bote sagte, er würde vor uns aufbrechen und nach Ritter Carlton rufen.“
„Carlton?“ Der General war über seine Worte erschrocken. Das galt auch für die anderen Berater.
„Warum rufen sie ausgerechnet diesen Bastard noch einmal? Ich würde lieber alle Ritter dieses Landes mitnehmen!“
„Ich werde Sie stattdessen begleiten.“
„Mit so einem Schurken allein in die Hauptstadt reisen? Auf gar keinen Fall!“
Louison war verblüfft.
War das wirklich etwas, das ihren heftigen Protest erforderte, mit hervortretenden Adern am Hals?
„Keine Sorge. Ritter Carlton wird nett zu mir sein. Er ist kein so unhöflicher Mensch.“
„Es wird ein Problem für ihn sein, 'nett' zu Ihnen zu sein!“ Der General konnte es nicht genau erklären, weil er befürchtete, es wäre zu schockierend für Louison. Der ältere Mann war wütend und ihm wurde die Brust eng.
Er war nicht so alt geworden, um so etwas mitzuerleben!
Egal, was die Berater dachten, Godrick würde nach seiner Pause aufbrechen, um Carlton zu holen. Der Weg, den sie nehmen würden, wäre derselbe, also sollten sie sich unterwegs treffen.
Louison begann, sich auf die Reise in die Hauptstadt vorzubereiten.
Die Vorbereitung für eine solche Reise war keine alltägliche Angelegenheit. Normalerweise nahm er die Diener, Bediensteten und Ritter mit, die zu seinem persönlichem Gefolge gehörten. Zusammen mit dem Gepäck von Louison und dem seines Geleitschutzes wäre es keine Übertreibung zu sagen, dass ein ganzes Anwesen umziehen würde. Dieses Mal musste er sich jedoch mehr beeilen als zuvor, also verkleinerte er das Gefolge und ließ viel weg. Dennoch gab es viel zu packen. Louisons Adjutant wurde mit der Organisation der Reise betraut, und so war Ruger unglaublich beschäftigt.
Louison glaubte, dass Ruger diese Veränderung gefallen würde, da er immer wieder darum gebettelt hatte, in die Hauptstadt zurückkehren zu dürfen. Doch jetzt, da die Stunde gekommen war, schien er nicht mehr so erfreut zu sein. Er redete nicht mehr so viel, und es schien, als ginge ihm vieles durch den Kopf.
Was ist los mit ihm?
Rugers Verhalten störte Louison, aber er hatte zu viel zu tun, bevor er in die Hauptstadt aufbrach. Louison konnte es sich nicht leisten, auch noch nach Rugers Sorgen zu fragen. Er besprach mit den Beratern die Aufgaben, die während seiner Abwesenheit im Anwesen zu erledigen waren, die Arbeit in der Hauptstadt und die Notwendigkeit, sich vor anderen angemessen zu benehmen.
Es dauerte nicht lange und Louison verließ sein Anwesen.
Die Kutsche fuhr ohne Probleme den langen geraden Abschnitt der Straße entlang. Egal, wie weit sie reisten, die weiten Felder neben den Straßen nahmen kein Ende. Wenn es Zeit für eine Pause war, hielten sie an und aßen. Nachts schliefen sie in nahegelegenen Dörfern.
Die Dorfbewohner blieben trotz des Erscheinens des Herrn und seines Gefolges ruhig, denn dies war die Straße, die Louison oft auf seinen Reisen zwischen der Hauptstadt und dem Herzogtum genommen hatte. Der Reisebeginn war hektisch, aber jetzt lief es überraschend ruhig.
Louison legte ein Buch auf seinen Schoß und sah aus dem Fenster. Der Wind wehte sanft, er konnte die Gespräche seiner Ritter hören. Anfangs waren sie so nervös, dass sie still blieben und sich auf die Umgebung konzentrierten. Aber mit der Zeit, als alles ruhig verlief, begannen die Ritter zu scherzen.
Auf der Reise herrschte eine langweilige, träge Atmosphäre.
Louison drehte den Kopf und sah Ruger an. Ruger war in Gedanken versunken und blickte in die Ferne. Er redete sonst immer über seinen Wunsch, zurückzukehren, aber Ruger schien während der gesamten Reise abgelenkt zu sein.
„Wie lange haben wir noch?“
„Noch ein kleines Stückchen weiter, und wir sind aus dem Herzogtum raus.“
Sobald Louison fragte, antwortete Ruger. Als Louison seinen Hals aus dem Fenster streckte und direkt auf das Pferd blickte, sah er in der Ferne einen kleinen Wald: „Ich sehe, es ist noch ein weiter Weg.“
„Wenn du müde bist, solltest du schlafen.“
„Nein, wenn ich jetzt schlafe, kann ich heute Nacht nicht schlafen.“ Louison gähnte und lehnte seinen Kopf gegen die Wand der Kutsche. Seine Augenlider wurden schwer. Ruger deckte Louison mit einer dünnen Decke zu und ordnete sein Haar. Die Berührung schien sehr liebevoll und Louison schloss die Augen.
„Schlaf einfach. Wenn du schläfst, ist die Reise bald zu Ende.“
„So schnell wird es nicht gehen“, versuchte Louison noch zu sagen, aber schon war er eingeschlafen.
„Mein Herr!“
Schreie und Gebrüll schreckten Louison hoch. Draußen herrschte ein Tumult.
„Was ist das?“
Was war passiert, während er kurz die Augen geschlossen hatte?
Er konnte Ruger in der Kutsche nicht mehr sehen.
Als Louison die Tür der Kutsche öffnete, war es so neblig, dass man selbst am helllichten Tag kaum etwas erkennen konnte. Wolfsähnliche Monster griffen die Gruppe an – Schattenwölfe.
Warum sind hier Schattenwölfe?
Diese Straße wurde häufig von Reisenden benutzt, daher wurden hier regelmäßig Monster getötet. Es war kein Ort, an dem Schattenwölfe oft in solchen Massen auftauchten. Obwohl sie einzeln nicht besonders stark waren, wurden sie im Rudel schwierig und gefährlich durch ihre Strategien.
Dutzende rote Augenpaare schimmerten durch den Nebel.
*Awooooooooooo*
Das Geheul der Schattenwölfe hallte durch die Luft. Dann sahen sie alle gleichzeitig zur Kutsche.
der nebel ist wirklich seltsam. jetzt kommt noch ein bote der luis eine nachricht überbringt das er auch los muss. der bote will vor um carlton zu holen. aber wieso is ruger so ruhig der sollte doch froh ein der wollte doch immer in die hauptstadt so bald wie möglich. luis wird alsi durch den lärm geweckt jetzt muss er sehen das sie im nebel und auch monster angeriffen werden. was ist da nur los . wird er es heil überstehen oder wird was schlimmes passieren.
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