Carlton fuhr fort und starrte Louison an, dem die Worte fehlten: „Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, warum du plötzlich so ein Theater machst, Euer Gnaden. Du warst die ganze Zeit über selbstgefällig, nicht wahr? Warum machst du dir dann an dem Tag, an dem wir an die Front zurückkehren, plötzlich Gedanken über die Verteilung der Rationen? Findest du dieses plötzliche Interesse nicht verdächtig?“
„…Das liegt daran, dass ich es wirklich erst jetzt herausgefunden habe.“
„Es ist noch nicht lange her, seit du das Dokument unterschrieben hast. Hast du es schon vergessen?“
„Nein, es ist nicht so, dass ich es vergessen hätte. Ich wusste es wirklich nicht.“
„Du wusstest es nicht?“
„Das ist … ich … habe es nicht richtig gelesen“, Louison versuchte ernsthaft zu erklären, dass er die Dokumente oft nicht richtig las – Dass er unterschrieben hatte, ohne ihren Inhalt zu verstehen. Inzwischen begann sein Gesicht vor Verlegenheit rot zu glühen.
„Du wusstest also nicht, was es bedeutet, und hast einfach das unterschrieben, was man dir vorgelegt hat?“
Louison nickte.
Er fühlte sich als Mensch unzulänglich.
Er wollte es wirklich nicht zugeben, aber um seine Unschuld zu beweisen, musste er die Scham ertragen.
„Was kann ich tun, damit Sie meiner Aufrichtigkeit vertrauen?“, fragte Louison.
„Wer weiß.“
„Ich werde tun, was immer Sie wollen. Ich werde alles machen. Soll ich noch einmal für Sie niederknien?“, Louison fiel erneut auf die Knie. Carltons Männer schnappten nach Luft.
Einer der vier großen Adligen des Königreichs kniete wieder einmal vor Carlton, einem einfachen Söldner!
Wenn sich diese Neuigkeit verbreitete, würde Louisons Autorität zweifellos ins Wanken geraten und er würde von allen verspottet werden.
Doch Louison schämte sich nicht im Geringsten für sein derzeitiges Handeln. Sein Gesicht zeugte von großer Entschlossenheit – von seinem Wunsch, alles zu tun, um sein Herzogtum zu retten.
Seine edle Gestalt war wie aus dem Märchenbuch und passte nicht zum aktuellen politischen Zustand zwischen den Blaublütigen und dem einfachen Volk.
Der schöne Herr kniet vor dem grimmigen Söldner.
Die Szene hinterließ bei Carlton einen bitteren Nachgeschmack. Es sah so aus, als wäre Carlton ein Bösewicht, der das Leben der Bürger bedrohte, während Louison ein Heiliger war, der sich seinen unfairen Forderungen opferte.
Aber das war die Schuld des Herzogs! Es sollte seine Aufgabe sein, die Scherben aufzusammeln. Warum kommt es mir so vor, als wäre ich der Böse?, Carlton war frustriert.
„Alles? Glaubst du dann, dass nur deine Knie ausreichen würden? Dann könntest du genauso gut deinen ganzen Körper entblößen, um deine Aufrichtigkeit zu beweisen.“
„Meinen Körper?“ Louison versuchte, den unbekümmert gesprochenen Worten des Söldners einen Sinn zu geben.
Also will er meinen Körper? Im wörtlichen Sinne?
Louisons Augen zitterten, als würde ein Erdbeben sein Inneres erschüttern. Carlton schien sehr amüsiert, als er Louisons Zögern sah.
Er hatte diese Worte lediglich fallen lassen, um Louison zu beleidigen – er hatte nicht erwartet, dass Louison den Vorschlag so ernst nehmen würde.
„Seht ihn euch an. Auch wenn er vorgibt, gnädig zu sein, legt er doch größten Wert auf sein eigenes Ego.“ Carlton glaubte nicht, dass Louison eine solche Schande ertragen könnte. Er wartete ruhig darauf, dass Louison wegen der Beleidigung einen Wutanfall bekam. „An diesem Punkt müssen wir ihn vielleicht auch ins Gefängnis werfen. Ein perfekt inhaftiertes Duo – der Herr und sein Diener.“
Aber Louisons innere Erregung war anders als Carltons Gedanken. Er wusste, dass Carlton versuchte, ihn zu provozieren, … aber was, wenn er diesen Vorschlag tatsächlich akzeptieren würde?
Ich könnte alle in dem unteren Dorf ernähren, indem ich eine Nacht bei ihm verbringe? Ich habe mich erniedrigt und verbogen in der Hoffnung, dass alle am Leben bleiben … Relativ gesehen ist dieser Vorschlag einfach zu profitabel, nicht wahr?, dachte Louison.
Jedenfalls war es gut, ein Adliger zu sein. Als umherziehender Bettler war die Bezahlung für eine Nacht ganz anders ausgefallen. Es gab nichts mehr zu befürchten, und so willigte Louison bereitwillig ein.
„Einverstanden.“
Als alle im Raum die Zustimmung des Herzogs hörten, herrschte Verwirrung. Was habe ich da gerade gehört? Sie zweifelten alle an ihren eigenen Ohren.
Auch Carlton sah den Herzog ungläubig an. „Was hast du gesagt?“, fragte er.
„Ich sagte: Einverstanden. Habe ich nicht gesagt, ich würde alles tun, um meine Aufrichtigkeit zu beweisen?“
Louison war sehr gelassen. Die Beleidigung schien ihn nicht zu erreichen, noch wurde er wütend.
Es war, als hätte Carlton ihm gesagt, er müsse Geld bezahlen, um Brot zu kaufen – ein natürlicher Handel.
Schließlich lockerte Louison das üppige Tuch um seinen Hals. Der Kragen seines Hemdes breitete sich aus und enthüllte seinen weißen Hals. Seine Handbewegungen waren kühn und ohne Zögern.
*Räusper, räusper*
Carltons Männer waren verängstigt und räusperten sich vergeblich. Obwohl sie, wie ihr Hauptmann, die Schwere ihres Standesunterschiedes oft auf rücksichtslose Weise ignorierten, wussten sie auch genau, wie ungeheuerlich diese Situation war.
Als wandernde Söldner waren sie sogar noch niedriger als die Dorfbewohner – noch niedriger als die Bauern, die das Land bewirtschafteten. Für sie waren die erhabensten Adligen wie Louison Existenzen weit jenseits der Wolken.
Das ist nicht irgendein Adliger. Er ist einer der ganz Großen! … Er kniet vor dem Hauptmann nieder und zieht sich aus! … Geschieht das wirklich?
So gesehen hatte Louison nur seinen Hals entblößt, aber für Carlton und seine Leute war dies nicht weniger schockierend, als sich völlig zu entblößen.
I-ist das in Ordnung?
Carltons Männer ließen ihre Blicke abwechselnd zwischen Louison und ihrem Hauptmann hin und her wandern. Carltons Gesichtsausdruck wirkte ziemlich kompliziert, seine Wangen glühten.
Das ist eine Katastrophe!
Carlton war bekanntermaßen sehr hitzig und hasste es, zu verlieren. Sobald er eine Situation als Kampf erkannte, kämpfte er wirklich von ganzem Herzen. Selbst wenn sein Gegner ein Adliger war, würde er sich nicht anders verhalten. Vielmehr wäre er in diesem kleinen Nervenkrieg noch sturer.
Diese Hartnäckigkeit war einer der vielen Gründe, warum Carlton es geschafft hatte, bis hierher zu kommen. Aber die Soldaten wussten auch, dass auf den verbissenen Gesichtsausdruck ihres Hauptmannes oft eine Katastrophe folgte. Den Männern wurde Angst und bange.
Carlton war, wie seine Männer es erwartet hatten, von unnachgiebigem Geist erfüllt.
Hält er mich für so dumm, das ich auf sein Täuschungsmanöver reinfalle?
Carlton glaubte Louison nicht.
Louison hatte allzu bereitwillig zugestimmt. Hätte Louison auch so leicht zugestimmt, wenn er vorgehabt hätte, sein Leben zu fordern?
„Du dachtest, wenn du dich anbietest, würde ich dich vor Überraschung aufhalten, richtig? Ich werde dir zeigen, dass ich kein so leichter Gegner bin.“
Denn welcher Aristokrat würde schon seinen eigenen Körper opfern, um die Menschen seines Landes zu retten?
So waren Aristokraten. Sie wurden alle mit einem Gefühl von Arroganz und Privilegien geboren. Sie pressten die Vorteile ihrer bäuerlichen Mitbürger aus, verlangten ihre Anbetung und hielten ihren Respekt für selbstverständlich. Böses und Selbstsucht lagen ihnen im Blut.
Er war sich sicher, dass Louison nur Tugendhaftigkeit vortäuschte.
Gut. Mal sehen, wer gewinnt, dachte Carlton.
„Alle raus.“
„Was?“, fragten Carltons Männer verwirrt.
Carlton sprach deutlich, die Augen auf Louison gerichtet: „Es sei denn, ihr seid neugierig auf seinen kostbaren nackten Körper? Wenn das der Fall ist, dann bleibt.“
„Äh. Nein.“ Carltons Männer standen rasch auf. Sie verließen hastig den Raum, als würden sie vor einem Raubtier davonlaufen, und schlossen die Tür fest, als hätten sie Angst, in die bevorstehende Katastrophe verwickelt zu werden.
Nur Carlton und Louison waren noch im Raum. Louison hatte wie immer den Blick gesenkt und einen gleichgültigen Gesichtsausdruck. Carltons Gesichtsausdruck dagegen war grimmig, als würde er bei jeder Provokation zubeißen.
„Du wolltest deine Aufrichtigkeit zeigen, richtig?“
„Wollte ich.“
Auf Carltons Drängen kroch Louison langsam auf seinen Knien vorwärts.
Louisons Knie drückten sich in den Teppich, während er vorwärts kroch. Seine Schuhe lagen schwer auf dem Boden. Als beide Beine aneinander rieben, erfüllte das Geräusch raschelnden Stoffes die Stille. Dieses kleine Geräusch machte Louison noch nervöser und kratzte auch an Carltons Ohren.
Stück für Stück.
Langsam und etwas zaghaft verringerte sich die Distanz zwischen den beiden.
Carlton beobachtete ihn und wartete darauf, dass Louison aufgab und wieder aufstand. Louison fühlte sich jedoch stark vom Blick des anderen angezogen.
Das ist verrückt.
Louisons Herz bebte, als würde der Tod es ergreifen. Es war gut, mutig und drastisch zu sein, aber jetzt, da er vor Carlton kniete, fühlte sich sein Mund trocken an.
Wie grob wird Carlton sein? Ich habe Angst, ihm in die Augen zu sehen, … aber ich muss das tun.
Er machte sich Sorgen, ob er seine Angst überwinden konnte oder nicht.
Der Klang seines Herzschlags wurde immer lauter.
Und doch gab Louison nicht nach. Er hatte keine Lust, wieder wegzulaufen.
Er hatte versprochen, alles zu tun, und das war es nicht wert, seine Würde zu schonen.
Bald berührten Louisons Knie die Füße von Carlton. Louison legte die Hände in seinen Schoß.
Das…! Ich werde verrückt! Wie lange wird er dieses Theater noch aufrechterhalten? Carlton stieß innerlich viele Flüche aus. Ihm war schwindlig, obwohl er entschlossen war, diesen Nervenkrieg zu gewinnen.
Er hatte zu lange Abstinenz praktiziert und all seine Gefühle mit Alkohol ertränkt. Es war zu anregend, Louison, einen perfekten Aristokraten, gehorsam zu seinen Füßen sitzen zu haben. So über den Herzog von Anness zu denken, … vielleicht hatte es ihm in den letzten Jahren an Trost gefehlt.
Als Louison nach Carltons Hose griff, wollte dieser schreien: Hör einfach auf! Wie weit wirst du gehen, um mich auszutricksen?
Als Louison begann, den Gürtel der Hose des Söldners zu öffnen, hob er aufgeregt den Kopf. Die Blicke der beiden trafen sich.
„Es ist nicht so, dass ich es nicht tun wollen würde, … es ist nur, … es funktioniert nicht …“ Louisons Augen wurden feucht, als würde er gleich weinen. Seine Hände waren steif und unfähig, diese einfache Schnalle des Gürtels zu öffnen. Seine Stimme zitterte und sein ganzer Körper schien hilflos zu sein.
Der Druck, den er spürte, übertrug sich durch seine zitternden Hände auf Carlton.
Was? Meint er es ernst?
Carltons Verstand schaltete sich ein und sein Instinkt für Gefahren trat sofort in Aktion.
Er ergriff Louisons Hand.
„Ah, ich habe versucht …“, sagte Louison und verstummte. Carlton konnte nicht verstehen, wie Louison seine Handlungen interpretiert hatte – was Carlton seiner Meinung nach tun sollte. Der junge Herzog befreite seine Hand und begann erneut damit seine Hose zu öffnen.
„Das reicht“, sagte Carlton schroff.
„Was?“
Carlton packte Louisons Arme und zog ihn hoch. Der junge Lord wurde, leicht wie Papier, auf die Füße gezogen.
ui seinen körper hergeben um sie zu retten. dann wie er am boden näher kommt langsam und er dann zu der hose greift und er zugibt das er nicht gut kann. also so wie er drauf ist ist unser lieber luis sicher noch jungfrau xd. carlton hat sicher nicht damit gerechnet das er das tun würde. wie wird es nun woll weiter gehen mit den beiden.
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